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IAA 2011: Wasserstoff ist heute das bessere Öl

Daimler-Chef Dieter Zetsche nutzte die Vorabendveranstaltung von Mercedes-Benz zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in der Festhalle auf dem Messegelände zu einem flammenden Appell für den Wasserstoff als Energie für die Fahrzeuge der Zukunft: „Wasserstoff ist heute das bessere Öl“, fasste er zusammen, bevor er das neue Forschungsfahrzeug Mercedes-Benz F125 Auf die Bühne ließ. Dabei handelt es sich um eine große Limousine à la S-Klasse als Plug-in-Hybrid mit Brennstoffzelle.

Zetsche nutzte die Gelegenheit auch für einen Appell zugunsten der großen Autos, obwohl auch Mercedes-Benz in Frankfurt kleine (Smart) und sparsame wie die neue M-Klasse mit einem Normverbrauch von durchschnittlich sechs Litern zeigt. Es dürfe zwar „kein nach uns die Sintflut“ geben, aber die Lösung des Zielkonflikts zwischen dem weltweit wachsenden Bedarf an Mobilität und einem wirksamen Umweltschutz liege nicht im Verzicht oder in Verboten.

Man brauche – so Zetsche – nicht weniger vom Alten, sondern mehr vom Neuen. Höher, schneller, weiter sei keineswegs passé. „Wir müssen höher zielen, schneller handeln und weiter denken, wenn wir den Mangel nicht nur verwalten, sondern beseitigen wollen. „Je schneller der weltweite Automobilbestand wächst, desto schneller müssen wir auch Verbrauch und Emissionen senken.“

Der F125 emittiert bei der Fahrt nur Wasserdampf. Seinen Strom bezieht der Elektroantrieb aus zwei Quellen, aus einer Lithium-Schwefel-Batterie und aus der Brennstoffzelle. Die Batterie kann normal über Kabel geladen werden und nimmt bei der Fahrt den Strom auf, der beim Rekuperieren entsteht. Aus der Batterie zieht der Antrieb die zusätzliche Energie, die er beim starken Beschleunigen und bei hohen Geschwindigkeiten braucht. Sonst kommt der Fahrstrom aus der Brennstoffzelle.

Nach den Vorstellungen des Teams um Forschungs- und Entwicklungsvorstand Prof. Dr. Thomas Weber braucht das Wasserstoffauto in Zukunft keinen klassischen Tank mehr. Der Wasserstoff wird in strukturintegrierten Wasserstoff-Verbundspeichern untergebracht. Die stecken in der Fahrzeugstruktur und speichern den Wasserstoff in einem Schwamm aus Metallverbindungen. Solche Verbindungen sind bekannt. Jetzt läuft die Suche nach dem besten Materialmix. Rund 7,5 Kilogramm Wasserstoff könnten so in der Bodengruppe gespeichert werden. Weber hält es für möglich, diese Technologie bis 2025 zur Serienreife zu bringen.

Mit Wasserstoff, Rekuperation und Batterie sagt Weber dem F125 eine Reichweite um die 1000 Kilometer voraus. Das in Verbindung mit den drei Minuten, die das Auftanken mit Wasserstoff dauert, erlaubt den Betrieb des F125 ähnlich dem eines Autos mit Dieselantrieb, allerdings mit dem Plugin-Vorteil, rund 50 Kilometer rein batterieelektrisch fahren zu können.

Die Leichtbauweise mit einem Verbund aus faserverstärkten Kunststoffen, Karbon-Kohlefasern, Aluminium und hochfesten Stählen erlaubt es, das Gewicht des F125 deutlich unter dem einer aktuellen S-Klasse zu halten. Die hohe Steifigkeit der Struktur ermöglicht den Wegfall der B-Säule und damit große Flügeltüren.

Der F125 wird dank seines Bedien- und Anzeigekonzepts mit Touch-, Sprach- und Gestensteuerung zu einem „Gesprächspartner“ für seinen Fahrer. Eine weitgehend vernetzte Telematik und neuartige Assistenz- und Anzeigesysteme entlasten den Fahrer nachhaltig.

Der Antrieb des F125 besteht aus vier in der Nähe der Räder eingebauten Elektromotoren, verfügt also über einen elektronisch gesteuerten Allradantrieb, bei Mercedes-Benz „e4Matic“ genannt. Die Dauerleistung liegt bei 170 kW / 231 PS, die Spitzenleistung bei 230 kW / 313 PS. Der F125 beschleunigt in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h. Sein Normverbrauch liegt bei 0,79 Kilogramm Wasserstoff auf 100 km, umgerechnet in Dieseläquivalente entspricht das 2,7 Liter.

Dieter Zetsche betonte, die Brennstoffzelle bietet alles, was man von herkömmlichen Autos gewohnt sei. Die Reife des Produkts hatte Mercedes-Benz gerade mit der weltweiten Tour von drei B-Klassen mit Brennstoffzellen bewiesen. Doch: „Der jetzige Stand der Technik ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. (ampnet/Sm)



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Mercedes-Benz Forschungsfahrzeug F125: Dr. Dieter Zetsche.

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Mercedes-Benz Forschungsfahrzeug F125.

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