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Volkswagen-Werk Braunschweig: Batterien statt Spargel

Einst wurde der Nordwesten Braunschweigs von Spargelfeldern geprägt. Jetzt dominieren Gewerbe- und Industriebauten die Szenerie. Volkswagen sicherte sich vor wenigen Jahren bereits das letzte freie Filetgrundstück, direkt gegenüber der Einfahrt in den kleinen Binnenhafen der zweitgrößten Stadt Niedersachsens am Mittellandkanal. Längst gab es zu wenige Erweiterungsflächen für das Braunschweiger Komponentenwerk an der Hamburger Straße. Im übrigen in den 1930er-Jahren – als sogenanntes „Vorwerk“ – die Keimzelle des Wolfsburger Stammsitzes des weltweit größten Automobilherstellers.

Hier erfolgt nun der Startschuss in die konzerneigene Produktion von Batteriesystemen für die neue ID-Elektroauto-Familie. Der Spatenstich der neuen Produktionshalle wurde erst im März 2018 in den sandigen Spargelboden gesetzt. Nach gerade einmal gut 18 Monaten starten jetzt die Fertigungslinien auf über 40 000 Quadratmetern, was neun Fußballfeldern entspricht. 300 – an rund 5200 Schulungstagen – dafür qualifizierte Mitarbeiter, werden dort im Einsatz sein. Nach der vollständigen Hochlaufphase werden ab 2021 täglich 2000 Batteriesysteme vom Band laufen, 500 000 pro Jahr. Die Fertigung geschieht mit einem Automatisierungsgrad von 95 Prozent.

Der Wolfsburger Konzern investierte in den Neubau insgesamt mehr als 300 Millionen Euro. Bisher werden in Braunschweig vor allem Fahrwerke, Lenkungen und Achsen gebaut. Seit 2013 entwickelt und produziert der Standort zudem Batteriesysteme für Elektroautos wie den e-Up oder den e-Golf. Damit ist „die neue Fertigung für Batteriesysteme ein weiterer Meilenstein in der Zukunftssicherung von Beschäftigung und Standort“, so Uwe Fritsch, Betriebsratschef des Braunschweiger Komponentenwerkes.

Die produzierten Batteriesysteme werden zunächst ausschließlich nach Zwickau gehen, wo der ID 3 gebaut wird. Die einzelnen Batteriezellen bezieht Volkswagen zurzeit noch von dem südkoreanischen Hersteller LG Chem. Sie werden in Braunschweig zusammen mit der Steuereinheit in das Batteriegehäuse gesetzt und verschraubt. Perspektivisch sollen sie aus Salzgitter kommen, wo Volkswagen seit Kurzem in einer Pilotanlage in Kleinserie Batteriezellen baut. Zudem tut sich der Konzern mit dem schwedischen Batteriebauer Northvolt für die Fertigung von Batteriezellen in Salzgitter zusammen. Der Bau der Fabrik – rund 20 Kilometer entfernt – soll 2020 beginnen. Die Batteriesysteme enthalten je nach Leistung bis zu zwölf Module. Das schwerste Batteriesystem wiegt knapp 500 Kilogramm. Hergestellt werden sie in Braunschweig in drei Varianten: mit 77, 58 oder 45 Kilowattstunden. (ampnet/av)

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Fertigung von Volkswagen Batteriesystemen in Braunschweig.

Fertigung von Volkswagen Batteriesystemen in Braunschweig.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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Fertigung von Volkswagen Batteriesystemen in Braunschweig.

Fertigung von Volkswagen Batteriesystemen in Braunschweig.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen

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Batteriesystem von Volkswagen.

Batteriesystem von Volkswagen.

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