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IAA 2011: Audi Urban Concept – zwischen Motorroller und Kleinwagen

„Wie viel Auto ist nötig, um Fahrspaß und urbane Mobilität auf ganz neue Weise zu realisieren?“ Mit dieser Frage sollte sich eine Gruppe von Audi-Designern und –Entwicklern ohne Vorgaben beschäftigen. Rasch war klar, sie suchten eine Mischung aus Motorroller, Kleinwagen, Sportwagen und Flugzeug. Herausgekommen ist die Studie Audi Urban Concept, ein 1+1-sitziges Fahrzeug für urbane Ballungsräume mit vier Rädern und elektrischem Antrieb von nur 480 Kilogramm Gewicht.

Zwei Personen finden, leicht versetzt nebeneinander, in der Kabine des Audi Urban Concept Platz. Das Dach lässt sich – wie die Kanzel eines Flugzeugs – durch Verschieben öffnen. Diese neuartige Lösung erhöht den Fahrspaß, weil die Kuppel bei schönem Wetter unterwegs offen bleiben kann. Das Design ist grundlegend neu, hat aber gewisse historische Wurzeln bei den Auto Union-Rennwagen der 30er Jahre. Auch die waren ultra-leicht, ihre Motoren saßen im Heck montiert und die großen Räder standen außerhalb der Chassis frei im Raum.

Die Technikstudie von heute – 3,20 Meter lang, 1,67 Meter breit und nur 1,19 Meter hoch – hat einen Body, an dem alle Linien nach vorn drängen. Das Greenhouse baut extrem flach; die Dachlinie zieht keilförmig nach unten, während das Seitenfenster nach oben ansteigt. Nach unten laufen die Karosserieflanken breit aus – das vergrößert die Bodenfläche, die zwei wichtige Funktionen hat: Bei höheren Geschwindigkeiten generiert sie Abtrieb, und sie kann zum Laden der Batterie per Induktion dienen. Im Heck verbirgt sich ein kleiner Gepäckraum, der wie eine Schublade aufgezogen wird. Fahrer und Beifahrer steigen über die Bordkante wie in eine Wanne; Türen gibt es nicht.

Das Showcar bietet zwei Passagieren Platz. Der Fahrer und der Beifahrer sitzen nebeneinander – der rechte Sitz ist 30 Zentimeter zurückversetzt, damit genug Platz für Schultern und Arme bleibt. Die beiden Sitz-Unterbauten sind feste Bestandteile des Monocoques. Das spart in hohem Maß Gewicht. Die Sitze tragen Schaumauflagen, die nach den Maßen der Kunden angefertigt werden, wie bei einem Rennwagen. Der Fahrer kann die aus Aluminium gefertigte Pedalerie und die Lenksäule passgenau einstellen. Beide Komponenten lassen sich in der Länge verschieben, die Pedalerie um 22 Zentimeter, die Lenksäule für den Einstieg um 14 und zusätzlich für die individuelle Einstellung um 6 Zentimeter. Das Lenkrad, klein und sechseckig, integriert Tasten und Walzen zur Bedienung; mit ihm lassen sich auch die Audi Drive Select-Fahrprogramme des Elektroantriebs steuern.

Die Außenhaut des Showcars besteht aus Kohlenstofffaser-verstärktem Kunststoff (CFK), bei der Zelle handelt es sich um einen Mix aus einem CFK-Monocoque und einer Aluminiumstruktur. Dieser ultra-Leichtbau legt den Grundstein für das extrem niedrige Leergewicht der Technikstudie von gerade mal 480 Kilogramm.

Das aufwändige Fahrwerk unterstreicht den ausgeprägt sportlichen Charakter des Audi urban concept. Dreiecksquerlenker, in einer Materialkombination aus Aluminium und CFK hergestellt, führen die freistehenden 21-Zoll-Räder. Das Reifenformat ist so ungewöhnlich wie das ganze Auto – es lautet 125/60 vorn und 145/50 hinten.

Die Batterie befindet sich, quer montiert, hinter den Sitzen. Der Lithiuminen-Akku, etwa 90 Kilogramm schwer, speichert 7,1 kWh Energie, von denen 5,7 kWh nutzbar zur Verfügung stehen. Die beiden Elektromotoren der Studie produzieren gemeinsam 15 kW / 20 PS Dauerleistung sowie 47 Newtonmeter Drehmoment. Sie sitzen zwischen den Hinterrädern und treiben diese über ein einstufiges Getriebe an. Der Audi Urban Concept beschleunigt in 16,9 Sekunden von null auf 100 km/h, 60 km/h sind nach rund sechs Sekunden erreicht. Sein Topspeed ist auf 100 km/h begrenzt. Der Aktionsradius beträgt im europäischen Fahrzyklus 73 km; die Batterie ist mit 400 Volt-Drehstrom in etwa 20 Minuten wieder vollgeladen, mit 230 Volt-Haushaltsstrom in zirka einer Stunde.

Alternativ zum Laden an der Steckdose arbeitet Audi intensiv an der Zukunft der Ladetechnologie. Der Begriff Audi Wireless Charging (AWC) bezeichnet das kontaktlose Laden per Induktion. Die so genannte Infrastrukturseite, bestehend aus einer Spule und einem Inverter (AC/AC-Wandler), wird auf den Stamm-Parkplatz des Audi urban concept gelegt und ans Stromnetz angeschlossen. Die Primärspule, die in der Platte eingelassen ist, erzeugt mit 3,6 kW Leistung ein hochfrequentes Wechselfeld.

Wenn der urban concept auf die Platte fährt, startet der Ladevorgang automatisch – das magnetische Wechselfeld der Infrastrukturseite induziert über den Luftspalt hinweg eine Wechselspannung in der Sekundärspule, die im Fahrzeug integriert ist. Er wird gleichgerichtet und ins Bordnetz eingespeist, wo er die Batterie lädt oder Verbraucher wie die Heizung versorgt. Das Wechselfeld baut sich nur dann auf, wenn ein Fahrzeug über der Fläche steht, stellt also keine Gefahr für Menschen oder Tiere dar. Der Ladevorgang endet von selbst, wenn die Batterie vollgeladen ist; der Fahrer kann ihn jederzeit abbrechen. Er dauert etwa so lang wie das Laden per Kabel. Der Wirkungsgrad von AWC beträgt über 90 Prozent (von der Einspeisung bis zum Batterieniveau); Regen, Eis oder Schnee beeinträchtigen ihn nicht. Die neue Technologie macht das Laden von Elektrofahrzeugen einfach und hochkomfortabel. In einer späteren Ausbaustufe lässt sie sich auch in die Verkehrs-Infrastruktur integrieren, etwa als Ausrüstung von Parkhäusern oder Wohnstraßen. (ampnet/Sm)

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Audi Urban Concept: Audi-Entwicklungsvorstand Michael Dick bei der Präsentation.

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